Pamela Wilkening
 

-  amerik. Krankenschwester  -
 
 

Geb.  1946    -   gest.  1966  in Chikago  (ermordet)
 

Nachrichtendienst der WELT    Chikago, 14. Juli 1966

Furchtbare Bluttat in Chikago

-Acht Schwesternschülerinnen in einem Wohnheim ermordet-

Eine furchtbare, kaum faßliche Tat ist von einem Unbekannten in Chikago verübt worden. Er ermordete acht Lernschwestern. Ihre gefesselten und geknebelten Leichen wurden am Donnerstagmorgen in verschiedenen Räumen eines Schwesternheims von South-Side entdeckt.

Eine neunte Schwester überlebte das Massaker. Sie war nach dem furchtbaren Geschehen jedoch so verstört, daß sie keine zusammenhängende Schilderung geben konnte. Nach und nach ergab sich dann, daß in der Nacht zum Donnerstag ein Mann -offensichtlich durch ein Fenster - in das Wohnheim eindrang. Die Schwester sprach von einem etwa 25 Jahre alten Weißen mit kurzem Haar, der einen schwarzen Mantel trug. In der Hand hielt er eine Pistole. Er habe Geld verlangt, um Nach New Orleans fahren zu können.

Auch viele Stunden nach der Tat war noch nicht klar, was dann im einzelnen geschah. Die  Polizei nimmt an, daß der Täter die jungen Frauen in einem Schlafraum in Schach gehalten und sie dann nacheinander gezwungen hatte, in andere Räume zu gehen, wo er sie umbrachte. Zwei Opfer waren geknebelt, die anderen mit Stoffetzen von Bettüchern gefesselt. Bevor der Täter - vermutlich gegen drei Uhr - das Haus verließ, durch wühlte er Behälter. Man nimmt an, daß er Wertgegenstände und Geld mitnahm.

Die Schwesternschülerinnen, 18 bis 26 Jahre alt, waren in der Ausbildung schon fortgeschritten und hatten deshalb das Recht, in einem der drei zur Klinik gehörenden Wohnheime zu leben. Die Gebäude stehen außerhalb des Krankenhausgeländes.

Die Polizei setzte sofort nach Bekanntwerden der Tat mehrere hundert Beamte zur Fahndung ein. Ausfallstraßen, Flugplätze und Bahnhöfe wurden überwacht. Wenig später nahm die Polizei In der Stadt einen Mann fest, der ein blutbeflecktes Hemd trug. Er hatte im Büro einer Luftfahrtgesellschaft versucht, einen Flug nach New Orleans zu buchen.

Eine Frau, die In der Nähe des Heims wohnt, berichtete: "Gegen sechs Uhr wachte ich auf, weil ich Schreie hörte. Ich ging nach draußen und sah eine Schwester im zweiten.Stock des Heimes stehen. Sie kletterte dann durch ein Fenster wieder zurürck. Dann kamen die Streifenwagen."

Ungeklärt ist, warum die Schwester erst gegen sechs Uhr um Hilfe rief. Wahrscheinlich hatte sie sich versteckt und aus Angst ruhig verhalten.

An der Grenze zwischen den Staaten Illinois und Indiana wurden zwei junge Männer festgenommen, die per Anhalter reisen wollten. Man brachte sie zur Vernehmung nach Chikago.
 
 
 

Home zurück weiter