Indira Gandhi
 

-  ind. Politikerin  -

 

Geb. 19. Nov. 1917  in Allahabad  -  Gest. 31. Okt. 1984  in  Neu Delhi (ermordet)

Als Tochter J. Nehrus (erster Premierminister von Indien)  von Jugend an mit der ind. Unabhängiskeitsbewegung verbunden, trat sie 1938 dem Indian National Congress bei, zu dessen Präsidentin sie 1959 gewählt wurde. Ihre Hauptarbeitsgebiete waren Bildungs- und Sozialpolitik.

1946-64 war sie enge Mitarbeiterin ihres Vaters. Im Kabinett L. B. Shastris hatte sie 1964-66 das Informationsministerium inne. Seit Jan. 1966 ist sie Ministerpräsidentin Indiens.

Nach dem Tode ihres Vaters im Mai 1964 wurde Indira Gandhi Informations- und Rundfunkministerin in der Regierung von Lal Bahadur Shastri. In dieser Funktion liberalisierte sie u.a. die Zensur und förderte ein Fernseh-Erziehungsprojekt für die Familienplanung. Als Shastri im Januar 1966 plötzlich starb, wurde Indira Gandhi seine Nachfolgerin.

Nach der Spaltung der Kongreßpartei (1969) errang sie als Führerin der neuen Kongreßpartei im Febr. 1971 mit Ihrem umfassenden Sozialprogramm, das v. a. der Armut den Kampf ansagte, einen bedeutenden Wahlsieg. Ihre Innenpolitik war v. a. in wirtschaftspolitischen Entscheidungen sozialistischen Ideen verpflichtet.

1975 wurde Indira Gandhi eines Verstoßes gegen das Wahlgesetz während des Wahlkampfes von 1971 für schuldig befunden. Sie stritt alle Vorwürfe ab und warf den Verantwortlichen vor, die Verurteilung ausschließlich zum Zwecke ihres Sturzes in die Wege geleitet zu haben. Anstatt zurückzutreten, rief sie am 26.Juni den Ausnahmezustand aus. Das Urteil gegen sie wurde bald darauf vom Obersten Gerichtshof Indiens zurückgezogen, der Ausnahmezustand blieb jedoch bestehen. Indira Gandhi unterstellte nun einige Bereiche des Alltagslebens in Indien einer scharfen Kontrolle, führte u.a. unpopuläre Maßnahmen zur Geburtenkontrolle durch.

Am 31. Oktober 1984 wurde Indira Gandhi von zwei Sikhs aus ihrer Leibwache ermordet, nachdem sie radikal gegen aufständische Sikhs vorgegangen war und den Goldenen Tempel von Amritsar, das Hauptheiligtum der Sikhs, hatte stürmen lassen.

 
 
 
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